Methoden für die politische Medienbildung gegen Hass im Netz



Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) veröffentlicht Praxismethoden für die Arbeit gegen Hass im Netz. Die Methoden und Materialien nehmen unterschiedliche Zielgruppen, Perspektiven und Kompetenzen in den Blick und können für die eigenen Bildungskontexte flexibel angepasst werden.

Kinder in einem Schulraum, eines der Kinder gibt einen High-Five an die lehrende Person

Fotocredit: Canva

Seit 2023 engagiert sich die GMK zunächst im Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz und nun bei toneshift verstärkt im Bereich digitaler Gewalt an der Schnittstelle zwischen Medienpädagogik und politischer Bildung. 

Bei einem hybriden Methodensprint wurde im Juni 2024 im Thüringer Medienbildungszentrum (TMBZ) der TLM in Gera mit rund 20 Expert*innen aus den Bereichen politische Bildung, inklusive Bildung und Medienbildung damit begonnen, neue Methoden der politischen Medienbildung gegen Hass im Netz zu entwickeln und damit Lücken in der bestehenden Methodenlandschaft zu schließen.

Schwerpunkte lagen auf der Arbeit mit Kurzanalysen von Online-Inhalten, die von jugendschutz.net gesammelt wurden, sowie auf methodischen Konzepten für Kinder im Grundschulalter, Erwachsene, inklusive Zielgruppen und pädagogische Fachkräfte. Besonders im Fokus: die Entwicklung emotionaler und sozialer Kompetenzen, Empowerment durch die Einbindung von Betroffenenperspektiven und Ansätze wie Rollenspiele zur Empathieförderung und Social-Media-Utopien zur Resilienzstärkung.

Weitere Methoden rund um die Kurzanalysen von jugendschutz.net entstanden im Mai 2024 und wurden im Rahmen der re:publica 24 mit Expert*innen erprobt und diskutiert.

Grundlage für die Entwicklung der Methoden bilden die Ergebnisse zweier Bedarfserhebungen, die die Bedarfe pädagogischer Fachkräfte und Betroffener von Hass im Netz bereits 2023 im Rahmen des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz in den Blick genommen hatten. Besonders hervorgehoben wurden in den Erhebungen Unsicherheiten von Fachkräften, die etwa durch fehlendes Vorwissen zur politischen Bildung oder in herausfordernden pädagogischen Situationen entstehen können. Die entwickelten Materialien bieten daher konkrete Hinweise zu notwendigem Vorwissen, Tipps zur Haltung und Anleitungen zum Umgang mit herausfordernden Situationen. Damit erhalten Fachkräfte wertvolle Unterstützung für ihre Arbeit.

Insgesamt wurden sechs praxisorientierte Methoden und Materialien konzipiert, die vereinzelt in verschiedenen Settings mit Kindern, Jugendlichen und Fachkräften in Baden-Württemberg, NRW, Thüringen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern erprobt wurden. Eine begleitende Evaluation durch qualitative und quantitative Datenerhebungsmethoden prüfte die Qualität, Praxistauglichkeit sowie ob gesetzte Lernziele erfüllt werden.

Zu den Methoden:

Methodenübersicht

Die Methoden stehen auf der Projekt-Webseite der GMK und in der Good-Practice-Sammlung zur pädagogischen Arbeit gegen Hass im Netz (GPS) unter freier Lizenz als Open Educational Resources (OER) zur Verfügung. Sie können damit frei genutzt und flexibel an die eigenen Bildungskontexte angepasst werden.

Die Qualifizierungskonzepte sind ein Angebot der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e. V. (GMK). Sie entstanden 2024 im Rahmen des Projekts Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz. Die Entwicklung der Praxismethoden im Rahmen eines Methodensprints der GMK wurde unterstützt von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen (LzT).